SCHULINTERNES FACHCURRICULUM DER GRUNDSCHULE BARGENSTEDT-SCHAFSTEDT FÜR DAS FACH KUNST

 

Ziel:

Dem Fach Kunst kommt eine bedeutende Stellung innerhalb der Stundentafel zu. Die Schülerinnen und Schüler erlernen und vertiefen den produktiven und Erkenntnis bringenden Umgang mit ästhetischen Objekten aus verschiedenen Bereichen. Dadurch werden den Kindern vielfältige Erfahrungen im Bereich des kreativen Handelns, Betrachtens und Verstehens ermöglicht. Bilder und Objekte werden als als Gegenstände, die Botschaften bildhaft transportieren, erfahren. Der Kunstunterricht vermittelt hierbei spezifische Grundlagen für das Herstellen und Verstehen fremder und eigener (auch innerer) Bilder und Objekte. Er bahnt die Fähigkeit zur fantasievollen Auseinandersetzung mit Kunstobjekten als Ausdruck imaginärer und realer Wirklichkeit an.

 

Inhalte

Im Mittelpunkt aller gestalterischen Arbeiten steht das Bild.

Im Kunstunterricht sollte stets die Freude am Gestalten, am bildnerischen Ausdruck und der Kreativität gefördert werden.

Ermutigung jedes Kindes in seinem Arbeitsprinzip, aber auch konstruktive Kritik sollten das Unterrichtsklima prägen.

Die Inhalte und Schwerpunkte der Fachanforderungen sowie die Kompetenzerwartung bis zum Ende des 4. Schuljahres sind zu berücksichtigen.

 

Arbeitsfelder

Die Fachanforderungen sehen neun Arbeitsfelder im Kunstunterricht vor:

1. Zeichnen

2. Grafik

3. Malerei

4. Plastik und Installation

5. Performance

6. Medienkunst

7. Architektur

8. Produktdesign

9. Kommunikationsdesign

Den Arbeitsfeldern Zeichnen, Grafik, Malerei sowie Plastik und Installation kommt eine besondere Bedeutung innerhalb des Fachcurriculums zu. Daher sind sie vorrangig zu bearbeiten.

Die folgenden acht Kompetenzbereiche stehen in Relation zu allen Arbeitsfeldern:

1. Wahrnehmen

2. Beschreiben

3. Analysieren

4. Interpretieren

5. Beurteilen

6. Herstellen

7. Gestalten

8. Verwenden

Im kreativen Prozess sollen möglichst mehrere Kompetenzbereiche beim Erarbeiten eines Themas miteinander verzahnt werden.

 

Die didaktische Leitlinie für das Fach Kunst bilden die drei übergeordneten Dimensionen (Rezeption, Produktion, Reflexion von Bildern und bildbezogenen Prozessen).

Um die Herausbildung von Kompetenzen im Kunstunterricht zu begünstigen, sind folgende Unterrichtsprinzipien und -methoden anzuraten:

 

1. ästhetische Erfahrungen ausgehend von experimentellen Prozessen ermöglichen

2. Individualisierung

3. innere und äußere Differenzierung

4. Kontinuität

5. Ermutigung

6. Zielvereinbarung vor Beginn der Arbeit und anschließende Beurteilung, bei der

   die Kinder mit einbezogen werden sollten

 

Organisation

Dem Kunstunterricht liegt eine kontinuierliche Organisation zugrunde. Dabei lernen die Kinder innerhalb geordneter Strukturen zu handeln und sich frei künstlerisch zu betätigen. Die Regeln zum Umgang miteinander, mit dem Material und die Organisation des Arbeitsbeginns und der Aufräumphase sind mit den Kindern zu vereinbaren und konsequent einzufordern.

 

Leistungsbewertung

Nicht jede im Kunstunterricht gefertigte Arbeit muss benotet werden. Es kann sinnvoll sein, Gruppen von Arbeiten bei der Benotung zusammen zu fassen. Auch ist es zulässig, Gruppenarbeiten mit Gruppennoten oder individuellen Noten zu versehen, falls dies ratsam erscheint. Die Bewertung der einzelnen Arbeiten wird nach den zuvor festgelegten Zielvereinbarungen getroffen. Diese sind vor Beginn der Arbeit als Erwartungen deutlich zu fixieren und stellen die Grundlage der Bewertung dar. Es ist möglich, das Kind oder auch eine Gruppe der Klasse als „Beurteilungsteam“ für seine Arbeit mit einzubinden.

In Klasse drei und vier erfolgt die Bewertung der Arbeiten über das bekannte Kompetenzraster.

Aspekte

Vereinbarungen

 

 

Unterricht

Eingangsphase:

Arbeitsfeld Grafik (z.B. Materialdruck, Stempeldruck, Frottage, Mischtechniken)

Arbeitsfeld Malerei (z.B. malen mit Händen, Pinseln, Spachteln mit verschiedenen  Farbmaterialien auf unterschiedlichen Malgründen, betrachten und besprechen von Bildern)

Arbeitsfeld Plastik und Installation (z.B. Gestalten mit Knete, Modeliermasse u.ä., Herstellen von Figuren/ Spielfiguren)

Klassenstufe 3/4:

Arbeitsfeld Zeichnen (z.B. Skizzen, Comic, Portrait, Zeichnen im alltäglichen Gebrauch, zeichnerisches Denken und Erfinden auf dem Weg zum Produkt)

Arbeitsfeld Architektur (z.B. Kennenlernen verschiedener Bautypen, Stile und Kulturen, die Betrachtung und der Bau von Modellen, gestalten eigener analoger und digitaler Räume und Welten)

Für das schulinterne Fachcurriculum werden folgende Rahmenrichtlinien vereinbart:

-       Den obengenannten Schwerpunkten soll im Unterricht Rechnung getragen werden.

-       Die Einbindung des Faches Kunst in das Schulleben erfolgt durch die Gestaltung von Klassenzimmern, Fluren und Vitrinen sowie der Wahl und Ausstellung des Kunstwerks des Monats.

 

Fachsprache

Es soll eine einheitliche Fachsprache im Fach Kunst verwendet werden. Die Teilnehmer der Konferenz einigen sich verbindlich auf die Verwendung folgender Fachbegriffe:

A) Material

Deckfarben(-kasten), Haar- oder Borstenpinsel, Schulmalfarbe, Deckweiß, Tonpapier, Tonkarton, Klebestift, Flüssigkleber, Filzstifte, Silhouettenschere, Fineliner, Wachsmalstifte, Buntstifte

B) Verfahren und Techniken

Hochdruck, Tiefdruck, Durchdruck, Materialdruck, Frottage, Abklatschtechnik, Collage, Plastik, Skulptur, Installation, Malerei, Zeichnung, Skizze, Portrait, Performance, Radierung, Nass-in Nass- Technik, Wischtechnik

C) Gestaltungsmittel

Kontraste (z.B. Komplementärkontrast, Hell- Dunkel- Kontrast, etc.), Formate (z.B. DIN A4, A3, Hoch- und Querformat)

D) Sonstige

Grundfarben, Mischfarben

 

Fördern und Fordern

Im Rahmen der jeweiligen Arbeit werden Schülerinnen und Schülern differenzierte Angebote gemacht, bzw. eine weiterführende oder vertiefende Beschäftigung ermöglicht.

 

Digitale Medien und Medienkompetenz

Das Arbeitsfeld „Medienkunst“ der Fachanforderungen umfasst analoge und digitale Medien wie künstlerische Fotografie, Film, Videokunst und alle Formen virtueller oder interaktiver Kunst, die mit Medien realisiert werden. Schülerinnen und Schüler sollen Beispiele aus der Medienkunst kennenlernen und sich mit diesem produktiv gestaltend auseinandersetzen. Hierfür sollen sie befähigt werden, geeignete Techniken wie Umgang mit Bild- und Videoschnittprogrammen (z.B. Stop-Motion-Filme) sowie webbasierter Software/ Apps zu arbeiten. Bislang stehen hierfür in der Schule vierzig I-Pads zur Verfügung

Hilfsmittel

Anschaffung diverser Kunstmaterialien und Werkzeuge

Leistungsbewertung

Alle Kinder werden gemäß ihren Fähigkeiten gefördert. Eine Differenzierung in der Aufgabenstellung und -bearbeitung kann sinnvoll sein und sollte individuell eingesetzt werden. Grundsätzlich werden Unterrichtsbeiträge in praktische und mündliche Leistungen unterteilt. Zur Leistungsmessung und -bewertung können sowohl Endprodukte, als auch der Arbeitsprozess, Teilergebnisse, Prozessdokumentationen und Reflexionen verwendet werden.

 

Bewertung praktischer Leistungen:       

1. Prozess:

  -alle Phasen des Arbeitsprozesses

  außer Erprobungs- und Übungsphasen

-zulassen individueller Lösungswege (Idee, Cluster, Bearbeitung, Entwürfe, Selbst- und Sozialkompetenz)

 

2. Ergebnisse:

Bewertung von Arbeiten auf der Grundlage zuvor festgelegter und transparenter Kriterien

 

Bewertung mündlicher Leistungen:

1.     Mitarbeit (Erarbeitung eines Themas und Besprechung)

2.     Reflexion und Begründung

3.     Präsentation eigener Arbeiten

Bewertungen im Zeugnis beruhen auf nachvollziehbar dokumentierten Leistungen aller Unterrichtsbeiträge.

In der Eingangsphase wird auf eine ausgewiesene Bewertung der Arbeiten verzichtet, ab Klassenstufe drei soll diese jedoch grundsätzlich erfolgen.

 

 

Überprüfung und Weiterentwicklung

Im Rahmen von Fachkonferenzen findet eine regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung der getroffenen Vereinbarungen statt.